Man vergisst nicht, wie man schwimmt - Christian Huber

Werbung, Rezensionsexemplar

Pascal, genannt Krüger, ist froh, dass der Sommer fast vorbei ist. Der 31. August 1999 markiert die Schwelle zur neuen, kälteren Jahreszeit, in der er sich in seinen dicken Pullis wohler fühlt. Zunächst gilt es aber, den Tag mit seinem Kumpel Viktor zu überstehen. Dann stößt er ungewollt mit dem Zirkusmädchen Jacky zusammen und der Tag entwickelt sich ungewollt zu einem irrwitzigen Abenteuer.

Alles in allem hat das Buch einen angenehmen Schreibstil, der mich mal mehr, mal weniger fesseln konnte.

Ganz automatisch versuchte ich beim Lesen Parallelen zu meiner eigenen Jugend zu finden, denn ganz offensichtlich bin ich aus dem selben Jahrgang wie der Protagonist Pascal. Nur irgendwie wollte mir das nicht so recht gelingen. Ob es dran liegt, dass ich nicht in Bayern aufgewachsen bin, wo diese Geschichte spielt? Ich war jedenfalls sehr erstaunt, was da anscheinend so Ende der 90er in der Jugendszene abging und scheinbar normal war. Ich konnte mich leider überhaupt nicht identifizieren und somit schwer einfühlen. Dadurch zog sich die Handlung teilweise schleppend dahin. Die Auflösung des Schwimmproblems fand ich dann am Ende auch etwas fade und sehr vorhersehbar.

Dann kamen aber auch sehr rührige Passagen, die ich dem Autor, den ich hauptsächlich aus seinem Podcast "Gefühlte Fakten" kenne, gar nicht zugetraut hätte. Und hier kommt wieder eine andere Schwierigkeit zum Tragen. Ich konnte die Geschichte beim Lesen einfach nicht von der Person des Autors trennen und hatte immer die Stimme von Herrn Huber im Ohr und irgendwie passte es nicht. Das war für mich sehr irritierend. 

Grundsätzlich ist es ein Roman, den man gut lesen kann. Mich würde interessieren, welcher Leser meiner Generation Parallelen zur eigenen Jugend entdeckt.

Das Copyright am Cover liegt beim dtv-Verlag