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Ein Lied vom Ende der Welt - Erica Ferencik

Werbung, Rezensionsexemplar

Mysteriös und wild


Valerie ist eine von ihren Ängsten beherrschte Frau. Eine Forschungsstation in der Arktis ist der letzte Ort, an dem sie sich aufhalten sollte. Zumal dort ihr Zwillingsbruder starb. Doch dann bittet sie Wyatt, der Forschungskollege ihres Bruders, um Hilfe. Er hat ein kleines Mädchen in der Arktis gefunden, das eine unbekannte Sprache spricht. Langsam baut Valerie Vertrauen zu Naaja auf, doch diese wird von Tag zu Tag schwächer. Um sie zu retten, setzt Valerie ihr eigenes Leben aufs Spiel.

 

Dieser Roman ist in der Tat ungewöhnlich. Zunächst einmal spielt er in einer Umgebung, die mich seit jeher besonders fasziniert. Die Schilderungen des Lebens in der Polarforschungsstation sind sehr anschaulich und eindrücklich.  Die Geschichte wird von Rätseln und Geheimnissen durchströmt und getragen, was den Roman zusätzlich verdichtet. Die meisten der Protagonisten bekam ich als Leserin lange Zeit nicht zu fassen, wobei es mir damit wie Valerie erging.

 

Die Geschichte wird chronologisch aus ihrer Perspektive erzählt und sie wurde mir sehr schnell unheimlich symphytisch. Valerie ist eine Frau, die trotz ihrer Ängste über sich hinauswächst und der Respekt ihr gegenüber stieg von Seite zu Seite an. Wie das Sonnenlicht, das von Tag zu Tag mehr schwindet, nimmt auch die düstere Stimmung der Geschichte zu und die Leserin ahnt: Es bahnt sich eine Katastrophe an. Doch was dann kommt, ist trotzdem eine Überraschung.

 

Genremäßig wusste ich vorab nicht, was mich bei dem Buch erwartet. Das war gut, denn so war der Fortgang der Geschichte ein andauerndes Mysterium und hat die Lektüre sehr fesselnd gestaltet.

 

 

Mich hat der Roman unheimlich gut unterhalten und wird sicher auch noch etwas nachwirken, was im Besonderen mit dem Schauplatz der Geschichte zusammenhängt. Ich liebe Geschichten in Eis, Kälte und Einsamkeit.




Titel: Ein Lied vom Ende der Welt

Autorin: Erica Ferencik

Originaltitel: Girl in Ice

Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann

erschienen im Goldmann Verlag (2022)

ISBN: 978-3-422-31678-6

Das Recht am Cover liegt beim Verlag.

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