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Moonlight und die Tochter des Perlenfischer - Lizzie Pook

Werbung, Rezensionsexemplar

Wenig "Moonlight", viel "Tochter des Perlenfischers"


Ende 19. Jahrhundert, Bannin Bay, Westaustralien: Charles Brightwell, britischer Einwanderer, ist zu einem der erfolgreichsten Perlenfischer der Küste aufgestiegen. Doch eines Tages kehrt sein Schiff ohne ihn zurück. Seine Tochter Eliza weigert sich zu glauben, dass ihr Vater tot ist und macht sich auf die Suche nach ihm. Doch in einem Geschäft und einer Stadt voller Gier und Korruption ist dies ein gefährliches Unterfangen.

 

Die Erzählung dieses Romans erfolgt weitestgehend chronologisch, unterbrochen von verschiedenen Rückblenden und Tagebucheinträgen Charles Brightwells, deren Sinn sich mir in der Handlung nicht ganz erschlossen hat. Es war nicht schwer, der Handlung zu folgen und trotzdem konnte sie mich nicht durchgehend fesseln, denn über weite Strecken passiert nicht wirklich viel.

Es bleibt die Spannung, was mit dem Vater passiert ist, ob er noch lebt und wer oder was hinter seinem Verschwinden steckt. Dieses Rätsel hat mich einigermaßen bei der Stange gehalten. Völlig irrenführend sind allerdings der Titel des Buches und der Klappentext, die ein Abenteuer auf dem Meer suggerieren. Nach 70 % gelesener Seiten betritt Eliza zum ersten Mal das Schiff und sticht endlich in See. Ab dann wurde es für mich auch endlich richtig spannend. Der Name des Loggers „Moonlight“ wurde exakt einmal im Roman erwähnt und spielt, wie überhaupt das Schiff an sich, keine Rolle.

 

Meine Erwartungen an dieses Buch wurden daher nicht ganz erfüllt. Der Titel und der Klappentext haben mehr Seeabenteuer versprochen, die ich doch so sehr liebe. Eine spektakuläre Sturmszene hat mich mitgerissen, doch zuvor habe ich leider viel zu viel Ereignisse an Land erlebt.

 

Interessant anderseits waren die Hintergründe zur Perlenindustrie im 19. Jahrhundert und zur Ausbeutung der australischen Ureinwohner in der selbigen, sowie dem allgemeinen gesellschaftlichen Umgang mit Menschen verschiedener Herkunft.

 

Fazit: Ein Roman mit einem faszinierenden Setting und einer Geschichte, die nicht auf jeder Seite gleichermaßen mitreißend, aber trotzdem lesenswert ist.




Titel: Moonlight und die Tochter des Perlenfischers

Autorin: Lizzie Pook

Originaltitel: Moonlight and the Pearler`s Daughter

aus dem Englischen von Andrea Brandl

erschienen im Diana Verlag (2022)

ISBN: 978-3-453-29267-3

Die Rechte am Cover liegen beim Verlag.

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