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60 Grad Nord - Malachy Tallack

Werbung, Rezensionsexemplar

Sinnreise durch den Norden unseres Planeten


In einer Lebenskrise entscheidet sich der Autor Malachy Tallack zu einer Reise rund um die Erde entlang des 60. Nördlichen Breitengrades. Ein Kindheitstraum, wie er schreibt. Diese Reise führt ihn von seiner Heimat auf den Shetlandinseln nach Grönland, Kanada, Alaska, Sibirien, St. Petersburg, Finnland, Norwegen und Schweden. Eine Reise und ein Nachhausekommen.

 

Seine persönlichen Eindrücke in den Texten sind durchwebt von geschichtlichen Fakten der bereisten Regionen, die dem Lesenden ein paar interessante Fakten an die Hand geben. Der gesamte Text ist sehr selbstreflektierend und ich hatte beim Lesen durchgehend das Gefühl, dem Autor bei der Selbsttherapie zu beobachten.

 

Trotzdem blieb für mich die Sinnhaftigkeit dieser Reisen und damit auch irgendwie das Ziel der Reise rätselhaft. Die historischen kurzen Einschübe fand ich sehr interessant, aber sobald der Autor über Szenen schrieb, in denen er irgendwo selbstreflektierend auf einem Berg stand und über eine imaginäre Linie sinnierte, hatte er mich wieder verloren. Dies wirkte für mich einfach viel zu konstruiert und im Nachhinein in der Schreibstube erdacht.

 

Über lange Strecken waren die Schilderungen über nette Pläuschen mit Einheimischen dann doch ermüdend, so dass ich für die knapp 300 Seiten unheimlich lange gebraucht habe. Als spannender Reisebericht taugt dieses Buch kaum. Es ist vielmehr eine Reise durch den Geist des Autors und seiner Suche nach einem Sinn im Leben und einem Ort, der sich dauerhaft nach einem Zuhause anfühlt.

 

Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber vermutlich mehr Land und Kultur als Selbstreflexion. 




Titel: 60 Grad Nord

Autor: Malachy Tallack

Originaltitel: Sixty Degrees North (2016)

aus dem schottischen Englisch von Klaus Berr

erschienen bei btb

ISBN: 978-3-442-71917-4

Die Rechte am Cover liegen beim Verlag.

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