Downton Shabby - Hopwood Depree

Werbung, Rezensionsexemplar

Hopwood Depree, Produzent und Schauspieler in Hollywood, hat adlige Vorfahren. Das zumindest behaupten sein Vater und Großvater. Erst nach deren Tod erfährt er, dass all die Geschichten wahr sind. Auf dem englischen Land verfällt seit Jahrzehnten das Herrenhaus der Familie Hopwood, die in den letzten Jahrhunderten immer wieder in der englischen Geschichte mitgemischt hat. Hopwood macht sich auf die Suche nach den Spuren seiner Herkunft und fast einen ergeizigen Plan. Das Haus vor dem Verfall zu bewahren.

Plötzlich zu erfahren, dass man von Adel ist und gleichzeitig zu entdecken, dass es quasi ein Familienschloss auf dem beschaulichen englischen Land gibt, habe ich mir sehr romantisch vorgestellt. Dass es alles andere als das ist, zeigt dieses Buch, denn diese Bruchbude zu retten, ist eine Lebensaufgabe für Milliardäre, was Hopwood Deprees wohl eher nicht ist. Neben dem fehlenden Geld jagt auch eine nachbarschaftliche, behördliche und klimatische Katastrophe die Nächste und man merkt: es ist eine Sisyphusaufgabe, jede einzelne wertvolle Holzschnitzerei vor dem Holzwurm- und Hausschwammtod zu retten. Glücklicherweise findet Hopwood viele helfende Hände. Sein YouTube-Kanal zeigt die Fortschritte am Bau und einen symphatischen neuen alten Schlossherren.

Das Buch selbst konnte mich aber leider nicht gleichermaßen fesseln. Hier hatte ich tatsächlich machmal das Gefühl, der Autor würde sich allzu sehr selbst beweihräuchern. (Der Lord ist wieder im Land. Huldigt ihm!) In den Videos kommt er wesentlich symphatischer rüber. Schauspieler halt. Ich erfuhr einige ganz nette Sidefacts, aber im Grunde hätte es mir auch gereicht, die YouTube-Videos zu schauen, die ein ganz guten Einblick liefern und auch die im Buch erwähnten Personen zeigt.

Streckenweise zogen sich die Kapitel etwas und drehten sich inhaltlich im Kreis.

Ich komme aber nicht unhin, Respekt zu empfinden, eine solche Aufgabe in Angriff zu nehmen mit dem Wissen, dass man damit vielleicht nie fertig wird. Ich hoffe sehr, dass allen Beteiligten nicht vorher die Luft ausgeht. Allerdings ist Hopwood Hall bedeutungsmäßig auch nicht der Buckingham Palace. Das Leben der meisten Engländer würde wohl störungsfrei weitergehen. Zur Not liese sich in Hollywood ja noch was draus machen, vielleicht mit der Neuauflage des Films "The Money Pit".

Die Rechte am Cover liegen beim Verlag.